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2G Abschaltung: Was Dein Unternehmen jetzt wissen und planen muss
Die Uhr tickt: 2028 bei der Telekom und 2030 bei Vodafone endet endgültig die Ära von 2G. Für viele klingt das nach ferner Zukunft – doch für kleine und mittelständische Unternehmen, die IoT-Geräte nutzen oder noch ältere Handys im Einsatz haben, kann die 2G-Abschaltung schon heute über Stabilität, Kosten und Zukunftsfähigkeit entscheiden.
Denn eines ist sicher: Wer jetzt keine Strategie hat, läuft Gefahr, im sprichwörtlichen Funkloch zu landen. Gleichzeitig steckt in der 2G-Abschaltung eine Chance – sie kann der Startschuss für eine modernere, stabilere und zukunftssichere Kommunikations-Infrastruktur sein.

Hintergrund: Warum wird das 2G-Netz abgeschaltet?
Mobilfunktechnologien entwickeln sich rasant weiter. 2G war in den 1990er-Jahren ein Durchbruch – endlich waren digitale Sprachdienste und einfache SMS zuverlässig möglich. Doch zwischenzeitlich ist es veraltet und moderne Anwendungen wie Videokonferenzen, IoT-Sensoren mit hoher Datenrate oder cloudbasierte Business-Lösungen brauchen mehr: hohe Bandbreiten, niedrige Latenzzeiten und eine stabile Netzqualität.
Die schrittweise Abschaltung des 2G-Netzes durch die Mobilfunkanbieter schafft Platz für leistungsstärkere Technologien wie LTE (4G) und 5G. Für Unternehmen heißt das: Wer noch Geräte im Einsatz hat, die ausschließlich mit 2G arbeiten, sollte jetzt handeln, um nicht plötzlich ohne Netz dazustehen.
Die Datenübertragung im 2G ist nicht leistungsfähig, reicht aber für einige IoT Anwendungen immer noch aus.
Entwicklung der Mobilfunk-Generationen
Generation | Einführung (Deutschland) | Hauptnutzung | Bandbreite | Status |
---|---|---|---|---|
2G (GSM) | ab 1992 | Sprache, SMS, sehr einfache Daten | bis 0,1 Mbit/s | Abschaltung 2028 (Telekom), 2030 (Vodafone) |
3G (UMTS) | ab 2000 | Sprache, erste mobile Daten (E-Mail, Web) | bis 42 Mbit/s | Bereits abgeschaltet (2021/2022) |
4G (LTE) | ab 2010 | Sprache (VoLTE), mobiles Internet, Streaming | bis 1.000 Mbit/s | Aktuell Standard |
5G | ab 2019 | Highspeed-Internet, IoT, Echtzeit-Anwendungen | bis 10.000 Mbit/s | Im Ausbau |
Wer ist betroffen? – KMU, klassische Handys und IoT-Geräte
Die 2G-Abschaltung betrifft zwei Hauptgruppen: Privatnutzer mit älteren Handys und Unternehmen, die auf IoT-Geräte setzen. Besonders kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) stehen hier vor einer entscheidenden Weichenstellung. Wer noch auf 2G angewiesen ist, sollte jetzt anfangen zu handeln.
Abschaltung von 2G - wer ist betroffen - ein Überblick
Klassische Handys:
- Viele einfache Mobiltelefone („Feature Phones“) unterstützen nur 2G.
- Nutzer können nach der Abschaltung weder telefonieren noch SMS versenden.
KMU mit IoT-Geräten:
- Logistik & Flottenmanagement: Telematik-Boxen in Fahrzeugen laufen oft noch auf 2G.
- Landwirtschaft: Sensoren für Bodenfeuchtigkeit oder Temperatur sind vielfach 2G-basiert.
- Gebäudetechnik & Sicherheit: Alarmanlagen und Aufzüge nutzen teilweise 2G für Notrufe.
- Industrie & Handwerk: Messgeräte und Maschinen senden Betriebsdaten über 2G.
- Versteckte Abhängigkeiten:
- Selbst moderne Systeme enthalten manchmal noch einzelne 2G-Module.
- Diese „unsichtbaren“ Geräte tauchen oft erst bei einer Bestandsaufnahme auf.
👉 Für Unternehmen bedeutet das: Wer jetzt eine systematische Bestandsaufnahme macht, erkennt frühzeitig Risiken und kann den Umstieg stressfrei planen.
Risiko Funkloch: Was passiert, wenn 4G/5G nicht flächendeckend verfügbar sind?
Ein zentrales Risiko bei der 2G-Abschaltung ist die Netzabdeckung. Gerade in ländlichen Regionen war 2G jahrzehntelang ein zuverlässiges Backup: Wenn 3G oder 4G nicht verfügbar waren, sprang das 2G-Netz automatisch ein.
Mit der Abschaltung fällt diese Sicherheitsreserve weg. Für Unternehmen kann das folgende Probleme verursachen:
- Kommunikationsausfälle: Mitarbeiter ohne stabiles 4G/5G-Signal können weder telefonieren noch Daten senden.
- IoT-Stillstand: Sensoren, Maschinen oder Alarmsysteme verlieren ihre Verbindung und melden keine Daten mehr.
- Produktivitätseinbußen: Logistik und Außendienst geraten ins Stocken, wenn mobile Geräte in Funklöchern hängen bleiben.
- Sicherheitsrisiken: Besonders kritisch ist es bei Notrufsystemen in Aufzügen oder Alarmanlagen, die noch 2G nutzen.
Perspektive der Netzbetreiber
Die gute Nachricht: Telekom, Vodafone und o2 bauen LTE und 5G stetig aus, um genau diese Lücken zu schließen. Bis 2028/2030 ist mit deutlichen Verbesserungen zu rechnen – aber Verlass ist darauf nicht. Unternehmen sollten deshalb ihre Geschäftsstandorte regelmäßig auf Netzabdeckung prüfen und Alternativen (z. B. WLAN-gestützte Lösungen) im Blick behalten.
Handlungsplan für Unternehmen
Damit die 2G-Abschaltung nicht zum Risiko für Dein Unternehmen wird, empfiehlt es sich, rechtzeitig strukturiert vorzugehen. Mit einer klaren Vorgehensweise kannst Du Risiken minimieren und Chancen nutzen.
Checkliste zur Vorbereitung
Schritt | Aufgabe | Ziel |
---|---|---|
1. Inventarisierung | Liste aller Geräte erstellen, die noch 2G nutzen (Handys, IoT, Maschinen, Alarmsysteme). | Transparenz über Abhängigkeiten gewinnen. |
2. Umrüstbarkeit prüfen | Check: Lassen sich vorhandene Geräte auf 4G/5G aufrüsten? | Kosten sparen durch Weiterverwendung. |
3. Alternativen bewerten | Wenn Umrüstung nicht möglich: neue Geräte oder Systeme beschaffen. | Zukunftssicherheit schaffen. |
4. Netzabdeckung prüfen | Regelmäßig LTE-/5G-Abdeckung an allen Standorten testen. | Verbindungsprobleme früh erkennen. |
5. Testphase einplanen | Neue Geräte oder Systeme vor flächendeckender Einführung testen. | Risiken minimieren und Praxistauglichkeit sichern. |
6. Dokumentation & Schulung | Mitarbeitende über Umstellung informieren, Prozesse dokumentieren. | Akzeptanz sichern und Ausfälle vermeiden. |
👉 Wichtig: Beginne mit kleinen Schritten – je früher die Bestandsaufnahme startet, desto entspannter läuft der Übergang.
Best Practice & Chancen: Wie Unternehmen die 2G-Abschaltung als Modernisierung nutzen können
Die 2G-Abschaltung zwingt Unternehmen zwar zum Handeln – sie eröffnet aber auch die Möglichkeit, die eigene Infrastruktur zukunftssicher aufzustellen. Wer jetzt investiert, kann nicht nur Ausfälle verhindern, sondern auch Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit steigern.
Beispiele aus der Praxis
- Logistikunternehmen:
Ein mittelständischer Fuhrparkbetreiber ersetzt alte 2G-Tracker durch 4G/5G-fähige Telematiksysteme. Ergebnis: Echtzeit-Tracking der Fahrzeuge, geringerer Kraftstoffverbrauch und optimierte Routenplanung. - Landwirtschaft:
Ein Agrarbetrieb rüstet 2G-Sensoren für Bodenfeuchtigkeit auf moderne IoT-Lösungen um. Vorteil: präzisere Messwerte, effizientere Bewässerung und deutlich geringerer Wasserverbrauch. - Gebäudetechnik:
Ein Facility-Management-Dienstleister modernisiert seine 2G-basierten Aufzug-Notrufsysteme. Mit 4G/5G erhält er sichere Notrufkanäle und zusätzliche Fernwartungsfunktionen – weniger Stillstand, mehr Sicherheit. - Produzierendes Gewerbe:
Ein Maschinenbauer ersetzt 2G-Messgeräte durch vernetzte IoT-Sensoren. Damit können Produktionsdaten in Echtzeit erfasst und Wartungen vorausschauend geplant werden – Ausfallzeiten sinken, Produktivität steigt.
👉 Fazit: Die 2G-Abschaltung ist nicht nur eine Pflichtaufgabe, sondern kann der Startschuss für eine umfassende digitale Modernisierung sein.
Action Step: Was Du jetzt konkret tun solltest
Die 2G-Abschaltung klingt noch weit entfernt, doch die Erfahrung zeigt: Wer frühzeitig handelt, vermeidet Stress, Kosten und Ausfälle. Mit einem einfachen 3-Schritte-Plan kannst Du Dein Unternehmen optimal vorbereiten:
Dein 3-Schritte-Plan
-
Bestandsaufnahme starten
- Erfasse alle Geräte, die noch 2G nutzen (Handys, IoT, Maschinen, Alarmsysteme).
- Prüfe, ob sie auf 4G/5G umrüstbar sind.
-
Strategie festlegen
- Entscheide, welche Geräte ersetzt und welche aufgerüstet werden.
- Behalte die Netzabdeckung Deiner Standorte im Blick.
-
Umsetzung & Begleitung
- Plane den Austausch rechtzeitig ein, damit es keine Engpässe gibt.
- Informiere Mitarbeitende und schule sie im Umgang mit den neuen Lösungen.
👉 Je früher Du beginnst, desto einfacher wird die Umstellung – und Du nutzt die Chance, Dein Unternehmen gleichzeitig digital zu modernisieren.
Fazit: Stabilität und Zukunftssicherheit sichern
Die 2G-Abschaltung ist weit mehr als ein technisches Detail – sie ist eine Zäsur, die Unternehmen zwingt, ihre Kommunikations- und IoT-Infrastruktur auf den Prüfstand zu stellen. Wer heute noch auf 2G setzt, riskiert morgen Ausfälle, Funklöcher und unnötige Kosten.
Gleichzeitig steckt in dieser Entwicklung eine große Chance: Unternehmen können ihre Systeme modernisieren, neue digitale Möglichkeiten nutzen und dadurch langfristig wettbewerbsfähiger werden.
👉 Die wichtigste Erkenntnis: Warte nicht ab. Je früher Du handelst, desto reibungsloser gelingt die Umstellung – und desto stärker profitierst Du von den Vorteilen moderner 4G- und 5G-Technologien.
Wenn Du Unterstützung brauchst oder Fragen hast, helfen wir Dir gerne weiter – gemeinsam finden wir die passende Lösung für Dein Unternehmen.
FAQ zur 2G-Abschaltung
Wann schalten Telekom und Vodafone 2G ab?
- Die Deutsche Telekom plant die Abschaltung für Sommer 2028.
- Vodafone folgt voraussichtlich im Jahr 2030.
Betrifft die 2G-Abschaltung alle Geräte?
Ja, alle Geräte, die ausschließlich mit 2G arbeiten, verlieren ihre Funktion.
Dazu zählen klassische Handys, einfache IoT-Sensoren, Alarmanlagen oder Telematiksysteme ohne 4G/5G-Unterstützung.
Was kostet die Umstellung?
- Die Kosten hängen davon ab, ob Geräte aufgerüstet oder ersetzt werden müssen.
- Oft ist die Anschaffung neuer Geräte langfristig günstiger, weil diese mehr Funktionen bieten und länger nutzbar bleiben.
Gibt es Übergangslösungen?
- Teilweise ja: Manche Anbieter stellen Router oder Gateways bereit, die ältere Geräte vorübergehend weiter anbinden.
- Diese Lösungen sind jedoch meist zeitlich begrenzt und sollten nur als Zwischenlösung gesehen werden.
Was ist mit Regionen ohne flächendeckendes 4G/5G?
- In ländlichen Gebieten kann es weiterhin Funklöcher geben.
- Unternehmen sollten regelmäßig die Netzabdeckung prüfen und im Zweifel auf Alternativen wie WLAN-gestützte Systeme oder Satellitenkommunikation setzen.
Wann schaltet die Telekom das 2G Mobilfunknetze ab?
- Die geplante Abschaltung des 2G-Netzes in Deutschland durch die Telekom ist voraussichtlich im Sommer 2028. Es ist der Juni 2028 als Datum im Umlauf.
Das 2G Mobilfunknetze:
- Genutzte Frequenzen: 900 MHz und 1800 MHz
- Sprachqualität: stabil, aber vergleichsweise gering – kein HD-Voice
- Datenverbindungen: GPRS (max. ca. 56 kbit/s) und EDGE (max. ca. 220 kbit/s)
- SMS: erstmals massenfähig, bis heute eine der zuverlässigsten Nachrichtenfunktionen
- Hauptvorteil: sehr hohe Reichweite, einfache Technik, niedriger Energieverbrauch